Das European Food Network fährt mehr elektrisch

Nachhaltigkeit und Klimaschutz geht alle an – auch die Logistik

Die Partner des European Food Network verfolgen eine langfristige Klimaschutzstrategie und treiben gemeinsam mit ihren Kunden den Wandel hin zu einer nachhaltigeren und innovativen Logistik voran. Die aktuelle Entwicklung im gesamten Netzwerk geht in Richtung E-Mobilität, der Umstieg zu Null-Emissions-Fahrzeugen wird forciert.

 

Mit dem Klima im Blick investieren die Partner des European Food Network stetig in neue und innovative Technologien für eine emissionsfreie Logistik. Dabei zählen im Lkw-Verkehr batterieelektrische (BEV) und wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge (FCEV) zu den relevanten Null-Emissions-Fahrzeugen. Außerdem testen die Logistiker an verschiedenen Standorten unterschiedliche Technologien und Abläufe sowie das intelligente Strom- und Lastmanagement auf ihre Praxistauglichkeit.

Gemeinsam elektrisch unterwegs

Der European Food Network Partner Galliker legte als einer der Pioniere im Gebiet der E-Mobilität bereits im Jahr 2020 mit „Green Logistics by Galliker“ den Grundstein für eine emissionsfreie Lieferung. Das Unternehmen zählt insgesamt über 1‘200 Fahrzeuge. Davon konnten bereits 10 Prozent der nationalen Fahrzeugflotte auf emissionsfrei umgestellt werden. Aktuell hat Galliker sechs Wasserstoff-LKW, 77 E-LKW sowie 16 vollelektrische Autotransporter im täglichen Praxis-Einsatz, Tendenz steigend. Galliker verfolgt ein ganzheitliches Konzept von der klimaneutralen Stromerzeugung über die Speicherung bis hin zur optimierten Ladung der Antriebsbatterien. Das bedeutet konkret, dass 77.000 Quadratmeter PV-Anlagen auf den Dächern der Firmengebäude installiert wurden, die den generierten Strom in einen Batteriespeicher einspeisen. Für die Ladung der Fahrzeuge steht ein Megawatt-Charging-System zur Verfügung. Während es für die Zukunft bereits weitere Pläne gibt: So ist aktuell ein Projekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Prüfung – dies in Zusammenarbeit mit benachbarten Unternehmen. Im Oktober 2024 wurden die Geschwister Peter und Rolf Galliker und Esther Studer-Galliker außerdem für ihren Pioniergeist und ihre vorbildliche Leistung mit dem „Entrepreneur of the Year“ Award von EY ausgezeichnet.

Die in diesem Jahr von Dachser übernommene deutsch-österreichische Brummer Gruppe arbeitet seit Jahren am Ausbau ihrer E-Mobilität. Aktuell legt das Unternehmen mit der Anschaffung von zwölf vollelektrischen eActros 600 von Mercedes-Benz und dem Baubeginn eines E-Truck-Depots den Grundstein für eine nachhaltige Kühllogistik und ist damit Vorreiter im elektrischen Schwerlastverkehr. Am Hauptstandort Neuburg am Inn wurde dafür eine umfassende Lkw-Ladeinfrastruktur aufgebaut, die durch den lokal erzeugten Strom der Photovoltaikanlagen – in Summe über 2.800 kWp – gespeist wird. Um Verbrauchsspitzen auf Mittelspannungsebene abzufedern, wird in diesem Zuge noch ein Batteriespeicher inklusive Mittelspannungsanbindung installiert.

Der langjährige Dachser-Partner Heidelmann hat kürzlich seinen ersten E-Lkw, den Mercedes-Benz eActros 400, in Betrieb genommen. Der nordhessische, auf Lebensmittel- sowie Pharmalogistik spezialisierte Kühllogistiker, setzt diesen im Bereich des temperaturgeführten regionalen Lebensmittel-Nahverkehrs auf den Strecken zwischen Göttingen und Marburg sowie zwischen Fulda und Willingen ein. Die Reichweite des E-Lkw beträgt 400 Kilometer. Damit möchte Heidelmann den Transformationsprozess im Schwerlastverkehr frühzeitig aktiv mitgestalten und Erkenntnisse bezüglich der Praxistauglichkeit erlangen. Die 50 kW Lkw-Ladesäule auf dem Heidelmann-Betriebsgelände, die für den Einsatz von bis zu zwei E-Lkw im Nahverkehrsgebiet ausgelegt ist, wird ausschließlich mit Ökostrom betrieben. Außerdem kann der E-Lkw anteilig über den von den eigenen PV-Anlagen erzeugten Strom geladen werden. Aktuell laufen zudem konkrete Planungen hinsichtlich der Anschaffung eines eActros 600, um dessen Einsatzfähigkeit im Fernverkehr testen und bewerten zu können. In diesem Zuge wird gemeinsam mit der Gemeinde und dem Energieversorger ein mittel- bis langfristiges Konzept in Bezug auf die Skalierbarkeit der benötigten Ladeinfrastrukturkapazitäten erarbeitet.

Auf dem Jubiläumsfest „100 Jahre Lkw und Partnerschaft mit Mercedes-Benz Trucks“ verkündete der Logistikdienstleister karldischinger die geplante Anschaffung 100 weiterer Null-Emissions-Lkw in den nächsten fünf Jahren. Das mittelständische Unternehmen ist nicht nur Mitbegründer der Trinationalen Wasserstoff-Initiative, sondern hatte bereits in den 1990er Jahren auf erste Hybrid-E-Lkw gesetzt. Unter dem Slogan "karldischinger - jetzt noch grüner" verfügt das Unternehmen heute über eine eigene 300 kw/h hypercharger E-Ladeinfrastruktur am Mutterstandort inklusive großflächiger Solaranlagen auf den eigenen Hallen. Damit möchte das Familienunternehmen einen wichtigen Beitrag zur emissionsfreien Lieferung leisten und auch seine derzeitige Renault- und eActros 300 Flotte kontinuierlich erweitern.

Auch Dachser baut seine Fahrzeugflotte mit alternativen Antrieben im Nah- und Langstreckenbereich stetig weiter aus. Denn der Logistiker ist davon überzeugt, dass auf Dauer nur die Unternehmen eine Zukunft haben, die sich nachhaltig aufstellen. Mittlerweile sind über 90 Null-Emissions-Fahrzeuge für Dachser in Europa unterwegs, die Güter aller Art, darunter auch Lebensmittel, transportieren. Zudem werden in 16 Innenstädten in festgelegten Bereichen standardmäßig alle ungekühlten Sendungen per E-Lkw sowie Lastenräder lokal emissionsfrei zugestellt. Bis Ende 2025 sollen im Rahmen von DACHSER Emission-Free Delivery in weiteren acht europäischen Großstädten solche emissionsfreien Lieferzonen entstehen.