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Vom Start weg auf Erfolgskurs

Zehn Jahre European Food Network. Im Interview blickt der Initiator des Logistik-Netzwerks für die Food-Branche Alfred Miller, Managing Director DACHSER Food Logistics, auf die ersten Jahre zurück und zeigt auf, warum die Kooperationsstrategie des European Food Network eine tragfähige Basis für eine Win-win-Situation ist – sowohl für die Netzwerkmitglieder aber insbesondere auch für die Kunden.

Die Wegbereiter des European Food Network vor 10 Jahren (hinten, von links nach rechts): Ewoud Broersma, Bakker Logistiek (Niederlande), Hans Brummer, Brummer Logistik (Österreich, Slowenien), Ewald Raben, Raben Group (Polen, Tschechische Republik, Litauen, Lettland, Estland), Peter Galliker, Galliker Transport AG (Schweiz), Ute Bischoff, Spedition Heidelmann (Region Nordhessen), Mogens Therkelsen, H. P. Therkelsen (Dänemark), Karlhubert Dischinger, Karldischinger (Region Schwarzwald), Engelbert Liegl, Liegl & Dachser (Ungarn), Matthias Papp, Papp Logistics (Italien), Tom Binks, Peter Green Chilled (Irland, Großbritannien), Ulf Thomsen, Jens Thomsen Spedition (Norwegen, Schweden, Finnland) sowie Alfred Miller (mitte, vorn) DACHSER Food Logistics (Deutschland, Belgien, Luxemburg, Frankreich).



Herr Miller, die transport logistic 2023 war sicherlich für Sie eine ganz besondere Messe?

Alfred Miller: „Ja, das stimmt. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die Messe endlich wieder stattfindet und ich mich mit Kunden sowie Kollegen in persönlichen Gesprächen intensiv austauschen konnte. Wir haben mehrere Highlights präsentiert: Eine neue, innovative Kundenplattform, die ab 2024 für alle Kunden von DACHSER nutzbar sein wird und unser @ILO Projekt, einen ‚digitalen Zwilling‘ unserer Umschlagslager. Und weil wir auf der transport logistic 2013, also genau vor 10 Jahren, das European Food Network gründeten, haben wir auch einen ganz besonderen Anlass zum Feiern gehabt.“

Die Deutsche Verkehrs-Zeitung titelte damals in einem Artikel zur Gründung „Neue Macht im Lebensmittelmarkt“ und Sie sagten in einem Interview: „Wir wollen nichts weniger, als das führende Netz für innereuropäische Lebensmitteltransporte werden.“ Zwei starke Aussagen, die die Entwicklung des European Food Network treffend vorausgesagt haben.

Alfred Miller: „Die damals gemachten Aussagen kann ich heute nur unterstreichen. Allein unsere Entwicklung in Zahlen macht deutlich, dass wir mit der Gründung des Netzwerks den richtigen Kurs eingeschlagen haben. Bereits zu Beginn haben wir 21 Länder in Europa angesteuert. Inzwischen sind 34 Länder durch getaktete Linienverkehre miteinander verbunden, die Anzahl der lebensmittelkonformen Palettenstellplätzen liegt mittlerweile bei 1,9 Millionen.“

Das European Food Network ist dadurch nahezu flächendeckend präsent und liefert Lebensmittel bis in den letzten Winkel von Europa – ein Ziel, das Sie sich damals gesetzt hatten …

Alfred Miller: „… ich habe nie daran gezweifelt, dass wir unsere gesteckten Ziele erreichen, obwohl damals die Ausgangslage im europäischen Food-Markt schwierig war. Wir haben anfangs eher mit moderatem Wachstum gerechnet. Doch unsere Netzwerkstrategie für Europa ist vom ersten Tag an von den Kunden sehr positiv aufgenommen worden. Beispielsweise hat sich im ersten Jahr des Bestehens das Volumen aus dem Netzwerk nach Deutschland im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt und auch die Exportmengen aus Deutschland heraus konnten im zweistelligen Prozentbereich gesteigert werden. Unsere Bilanz war schon 2014 durchweg positiv und ist es noch heute. Im ersten Jahr (2013) haben wir als European Food Network rund 1,4 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Inzwischen hat sich der Umsatz auf 2,7 Mrd. Euro pro Jahr nahezu verdoppelt.“

Verraten Sie uns das Erfolgsrezept des European Food Network?

Alfred Miller: „Die wesentlichen Parameter sind schnell auf den Punkt gebracht. Alle Partner arbeiten gemeinsam auf Augenhöhe. Es gibt ein großes Vertrauen untereinander und um reibungslose Abläufe und pünktliche Lieferungen zu realisieren, haben wir von Beginn an gemeinsame Leitlinien definiert. Dazu gehören definierte Leistungs- und Qualitätskriterien für unsere Kunden sowie interne Standards für operative Prozesse, administrative Abläufe und den digitalen Austausch von Dokumenten und Statusinformationen zur Sendung. Mit diesen Regelungen ist die europaweite Lebensmittel-Logistik für unsere Kunden noch schneller, transparenter und verlässlicher geworden. Die Verkehre laufen vom ersten Tag an stabil, die zum Start versprochene Transparenz funktioniert und die Qualität stimmt. Das schafft Vertrauen und wenn wir diesen Vertrauensvorschuss täglich beweisen – das tun wir –haben wir hochzufriedene Kunden. Der Erfolg unserer Lebensmittellogistik basiert also auf Vertrauen, Stabilität und Zuverlässigkeit.“

Dass das Netzwerk äußerst stabil ist, liegt sicher auch daran, dass Sie im Vorfeld besondere Auswahlkriterien für eine Mitgliedschaft definiert haben?

Alfred Miller: „Absolut. Das tragfähige Fundament des European Food Network bilden Familienunternehmen, die in ihrem Land zu den führenden Food-Logistikern gehören, ihren Markt bestens kennen, solide Kundenbeziehungen mit der Industrie und dem Handel pflegen und sich durch ihre umfassenden, qualitativ hochwertigen Logistik-Services für die Food-Branche auszeichnen. Dass wir im Netzwerk auf die verlässlichen Tugenden und Werte von Familienunternehmen zurückgreifen können, sieht man daran, dass nach 10 Jahren nur zwei Gründungsmitglieder nicht mehr im Netzwerk aktiv sind. Eine Veränderung gab es lediglich in Großbritannien sowie auf der Relation Schweden, Finnland und Norwegen.
Wir agieren verlässlich und langfristig. Das zeigt sich unter anderem darin, dass wir mit vielen Netzwerkmitgliedern in bilateralen Partnerschaften zum Teil bereits seit über 25 Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten.“

In einer Ehe wird nach 25 Jahren die Silberne Hochzeit gefeiert …

Alfred Miller: „… und wie in einer guten Ehe muss eine Partnerschaft in mehreren Dimensionen passen und sich beide Partner auf Augenhöhe begegnen.“

Warum funktioniert das Netzwerk so reibungslos und ist so stimmig?

Alfred Miller: „Weil jeder seine Stärken kennt und fest davon überzeugt ist, dass wir im Team noch stärker sind. Deshalb können wir über das Netzwerk den im Markt bewährten Service bieten, dass unsere Kunden ihre Stückgutsendungen aber auch Teil- und Komplettladungen europaweit sicher und zeitnah mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis liefern können. Wesentlich ist zudem, dass über die Jahre der Zusammenarbeit die Vernetzung auf persönlicher Ebene immer intensiver geworden ist. Nicht nur die Manager und Inhaber, sondern auch die Mitarbeiter in den einzelnen Fachabteilungen tauschen sich regelmäßig aus und arbeiten Hand in Hand an den gemeinsamen Projekten im Netzwerk. Den Mitgliedern des European Food Network geht es nicht um den bloßen Sendungsaustausch, sondern darum gemeinsam mehr für unsere Kunden zu erreichen und das Netzwerk immer besser zu machen.“

Wie gestaltet sich das in der Praxis?

Alfred Miller: „Wir loten untereinander aus, wie wir bestehende Prozesse noch besser gestalten können. Ebenso treiben wir die Digitalisierung voran und investieren in innovative IT-Lösungen, die zeitnah mitgliederübergreifend eingeführt werden. Einfach gesagt: Wir entwickeln uns permanent weiter und werden gemeinsam immer besser.“

Ein Redakteur der Fachzeitschrift MM-Logistik schrieb in seinem 2016 erschienenen Artikel, für die Entwicklung der Food-Logistics-Sparte von DACHSER sei das European Food Network ein Meilenstein. Müsste es nicht besser heißen: für DACHSER, für die Mitglieder und für die Kunden?  

Alfred Miller: „Mir ist schon bewusst, warum der Redakteur diese Aussage gemacht hat. Wir sind die Initiatoren des Netzwerks und bereits vor zehn Jahren wurden Transporte und Zentrallagerstrukturen kaum noch landesweit, sondern zunehmend für ganz Europa oder für länderübergreifende Regionen ausgeschrieben. Auch haben die Hersteller von ihrem Logistikdienstleister schon damals ausgereifte europäische Logistiklösungen aus einer Hand erwartet. Genau deshalb haben wir die Gründung des Netzwerks vorangetrieben. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir in den zehn Jahren European Food Network ein starkes Logistiknetzwerk innerhalb Europas für die gesamte Food-Branche aufgebaut haben – ein Netzwerk, das sowohl für die Partner und Korrespondenten als auch für unsere Kunden eine echte Win-win-Situation geschaffen hat.“

Wie sieht die Win-win-Situation konkret aus?

Alfred Miller: „Unsere Kunden können ihre Exportgeschäfte ausbauen und neue Märkte entwickeln, die sonst nur erschwert mit Stückgutsendungen kontinuierlich sowie regelmäßig erreicht werden. Denn alle Mitglieder des European Food Network sind rund um die Uhr im Einsatz und sorgen gemeinsam für eine lückenlose logistische Verzahnung über alle europäischen Wirtschaftsräume hinweg. Sie sichern so für die Versender eine zeit- und kostenoptimale Lieferung. Auch haben wir die Leeranteile bei grenzüberschreitenden Lebensmitteltransporten deutlich verringert, das schont nicht nur die Umwelt, sondern ist wesentlich effizienter für alle Beteiligten. Last, but not least: Die Netzwerkpartner können ihren Kunden Transportlösungen anbieten, die ohne die Mitgliedschaft im European Food Network wirtschaftlich nicht realisierbar wären.“

Danke für das aufschlussreiche Gespräch. Wir sind gespannt, wie sich das European Food Network in den kommenden zehn Jahren entwickelt.

 

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European Food Network
Carina Jungchen-Wenzlick
Consultant for Corporate Public Relations

Tel.: +49 831 5916 1423
Mail: carina.jungchen-wenzlick@dachser.com

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